Gärtner- und Häckermuseum

Bamberg

Fünf-Wunden-Bruderschaft

Gleichnamige Gebetsverbrüderungen bildeten sich in Mitteleuropa im Spätmittelalter. Vom gemeinsamen allabendlichen Gebet von "fünf Vaterunser[n] zu Ehren der Wundmale Jesu [...] erwartetete man sich einen besonderen Schutz vor Hungersnot, Pest, Tod und auch Hilfe für die Armen Seelen.“ Die Bamberger Bruderschaft existiert seit 1509. 1694 erfuhr die Bruderschaft eine Bestätigung durch Papst Innozenz XII.

Nach dem säkularisationsbedingten Abbruch der Pfarrkirche Alt-St.-Martin 1804 (heute Maximiliansplatz) wurde die nunmehrige Pfarrkirche St. Gangolf die Patronatskirche, in deren Chor die Prozessionsfigur des um 1693 entstanden Fünf-Wunden-Heilands aufbewahrt wird. Die Prozessionsstäbe, ein Fünf-Wunden-Relief sowie eine barocke Totenfahne der Bruderschaft sind im Gärtner- und Häckermuseum ausgestellt.

Seit dem 17. Jahrhundert hatte die Bruderschaft ihre Stube im Gasthaus der Brauerei Mohrenpeter (Obere Königstraße 40). Da seit dieser Zeit Gärtner die Mehrzahl der Mitglieder stellen, gilt auch sie als Gärtner-Bruderschaft.

Vorsitzender: Otto Düsel, Karl-Leicht-Straße 11, 96049 Bamberg

Quelle: Scharrer, Werner: Laienbruderschaften in der Stadt Bamberg vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Geschichte – Brauchtum – Kultobjekte, in: Berichte des Historischen Vereins Bamberg 126/1990, S. 21-392.

Fahne und Fünf-Wunden-Christus der gleichnamigen Bruderschaft während der kleinen Fronleichnamsprozession 2011